Theaterzeitung zum 10-jährigen Jubiläum Anläßlich des 10-jährigen Bestehens der Laienspielgruppe wurde 1988 eine Theaterzeitung herausgegeben, die einen Rückblick auf die Anfänge gewährt. Diese Festschrift soll nach und nach hier veröffentlicht werden.
VorwortDas 10-jährige Bestehen unserer Laienspielgruppe nahmen wir zum Anlass, einen Überblick in Form einer kleinen Zeitung herauszugeben.Für den Einen oder Anderen stellt es sicherlich eine schöne Erinnerung dar, wenn er sich beim Durchblättern wiederentdeckt. Aber auch für alle anderen Theaterfreunde ist diese Zusammenfassung bestimmt interessant. Die Idee, eine Weihnachtsfeier für die Waller Kinder zu gestalten, kam 1978 von einigen Müttern, die es bedauerten, dass mit der Schließung der Schule auch solche Sachen nicht mehr stattfanden. So wurde als erstes Stück eine Geschichte aus einem Weihnachtsbuch gewählt, die erst aus dem bayrischen ins hochdeutsche "übersetzt" werden mußte. Diese erste Aufführung fand bei Hornbostels auf dem Saal statt und war eigentlich nur gedacht, um die Zeit bis zum Weihnachtsmann zu verkürzen. Die Kinder fanden aber großen Spaß an der Sache, so übten wir im nächsten Jahr zur Weihnachtszeit wieder ein Stück ein. Diesmal hatten wir auch schon eine "Bühne". Spieler und Zuschauer hatten viel Spaß an dieser Aufführung und wir merkten, dass der Platz im Saal nicht mehr reichte, so dass wir ins Sportheim umziehen mussten. Von nun an gehörte die Weihnachtsfeier mit der Theateraufführung in die Vorweihnachtszeit. Wenn wir Erwachsenen anfangs auch noch etwas zögerten, es zu einer festen Einrichtung werden zu lassen, so zwang uns die Begeisterung der Kinder und des Publikums doch jedes Jahr aufs Neue, daran weiter zu machen. Mit zunehmendem Erfolg wuchs der Spaß, doch auch unser Ehrgeiz, die Aufführung noch besser und schöner zu gestalten. Es wurden Rollensätze angefordert, gelesen und ausgewählt. Doch dann kam ein Problem auf uns zu. Durch die ständig wachsende Zahl der Kinder, die mitspielen wollten, wurd es schwierig, passende Theaterstücke zu finden. Da jedes Kind natürlich eine Rolle erhalten sollte, wurden oftmals bis zu drei Stücke in verschiedenen Altersgruppen gespielt. Denn auch die ersten Mitspieler, die nun schon fast erwachsen waren, hatten noch großen Spaß daran, etwas vorzutragen. Auch die Kulissen sollten schöner werden. Das erforderte erstens mehr Ideen, aber auch wesentlich mehr Arbeit und Zeit. Vor hübschen Kulissen, die den Kindern das "Eintauchen" in dennText und das Stück wesentlich erleichtern, spielt es sich auch mit viel mehr Spaß. Die Auswahl der Kostüme ist ein ebenso wichtiger Punkt. Kinder spielen wesentlich freier, wenn sie in einem tollen Kostüm stecken. Dann sind sie nicht mehr sie selbst; sie fühlen sich nicht mehr so beobachtet. Daher haben diese Dinge für eine gute Aufführung großes Gewicht. Als Dank für ihren Fleiß und ihre Anstrengungen bekommen die Mitspieler in jedem Jahr am Sonntagabend ein kleines Geschenk oder einen Gutschein für einen Ausflug oder eine Veranstaltung. So waren wir mit den Kindern zum Kegeln und im Heidepark; wir machten eine Radtour und spielten anschließend Minigolf und sie bekamen Bücher oder Cassetten. Wobei die gemeinsamen Unternehmungen doch mehr geschätzt werden, auch wenn sie darauf etwas länger warten müssen. Selbstverständlich gab es auch Situationen, in denen den Beteiligten graue Haare zu wachsen drohten, ganz gleich, ob beim Einüben, Malen, Nähen, Bauen oder Einkaufen. Auch bei den Kindern gab es Wut, Enttäuschung und Ärger. Doch trotz allem kommen siew im Februar schon wieder und fragen: "Was spielen wir denn in diesem Jahr?". Von allem Unmut ist dann nichts mehr geblieben. Wir versuchen, unseren Weihnachtsfeiern einen Rahmen zu geben: Kinder sagen Gedichte auf, allein oder im Duett. Es werden Weihnachtslieder auf der Hammondorgel begleitet, Flötenspieler versuchen, mit ihrem Spiel Weihnachtsstimmung zu zaubern und ein bißchen Ruhe einkehren zu lassen. Der Posaunenchor ist seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer Weihnachtsfeiern. Mit plattdeutschen Geschichten und Gedichten wird uns unsere Heimat und nächste Umgebung ein bißchen näher gebracht. Nicht mehr wegzudenken aus unseren Weihnachtsfeiern ist der Basar. Die Idee dazu kam aus einer finanziellen Notlage. Wir wollten unseren Etat mit dem Verkauf von selbstgemachten Hand- und Bastelarbeiten, Marmeladen und Keksen etwas aufbessern. Mit diesem Geld wurde z.B. die eigene Bühne Stück für Stück abbezahlt. Es wurden Zettel gedruckt und an alle Haushalte verteilt, auf denen um Spenden für den Basar gebeten wurde, da wir alleine nicht die Zeit hatten, genügend Sachen für den Verkauf herzustellen. Ein ganz wichtiger Personenkreis darf nicht unerwähnt bleiben, nämlich all die vielen Helfer, die vor, während und nach der Aufführung da sind, und auf die Verlaß ist. Die die Bühne und Kulissen auf- und abbauen, malen, nähen und für das leibliche Wohl sorgen. Auch auf die guten Geister hinter der Bühne möchten wir nicht verzichten; es würde ein heilloses Durcheinander geben. Diese Mütter und Väter im Hintergrund fangen alles auf, was evtl. nicht klappt, fehlt, repariert und ersetzt werden muß. Im Notfall halten sie während einer Szene auch mal von hinten die Kulissen fest oder üben mit dem einen oder anderen noch eine wackelige Textstelle. Sie schminken, nähen Knöpfe und Säume an, haben Sicherheitsnadeln, Klebeband und Pflaster und (ganz wichtig!), sie trösten, wenn was schiefgegangen ist. Wenn dann am Sonntagabend alles gelaufen ist, sitzt man noch lange zusammen und läßt die vergangenen Tage und Wochen mit all ihren Aufregungen noch einmal vorüberziehen. nach oben Krippenspiel 1 1979Maria und Joseph kommen nach Bethlehem hinein.Sie gehen zu drei verschiedenen Wirtshäusern und bitten um Einlaß, werden aber jedesmal abgewiesen. Endlich kommen sie in einen Stall; dort wird das Jesukind geboren.
Das Spiel von der Herbergssuche 1979 An diese erste Weihnachtsfeier und vor allem an die Aufführung unseres ersten Theaterstückes gingen wir mit wenig Erwartungen, was die Zuschauerzahl betraf. So waren wir angenehm überrascht, einen bis auf den letzten Platz gefüllten Saal vorzufinden. Da wir userer erste Darbietung nicht als richtige Theateraufführung geplant hatten, war uns der Gedanke an eine Bühne auch nicht gekommen. So wurde das Stück in einer Ecke vor der Theke aufgeführt. Das hatte zur Folge, dass nur die Besuch in den ersten Reihen etwas sehen konnten. Die Dekoration für das Stück war auch sehr sparsam, sie bestand aus einer gespannten Wolldecke als Hintergrund. Aber wir hatten für das Jesukind eine wunderschöne, eigens für das Stück gebaute, Krippe. Das Dach der Herberge wurde von einigen Vätern mit den Händen angedeutet. Diese Weihnachtsfeier, mit Singen, Flöten, Theaterspielen und natürlich mit den Überraschungen, die der Weihnachtsmann bescherte, fand großen Anklang, so dass wir uns entschlossen, dieses im nächsten Jahr zu wiederholen. nach oben Wer will den Weihnachtsstern sehen für 50 Pf.? 1980In diesem Jahr nun sollte die erste richtige Aufführung stattfinden, mit einer richtigen Bühne, aus Belsen geliehen, Kulissen und Vorhang. Natürlich gehörte auch die Aufregung und die Nervosität aller Beteiligten dazu. Wird auch alles klappen, geht nichts schief? Eine Sache klappte dann doch nicht richtig! Der "Weihnachtsstern" (eine Taschenlampe) war nicht zu finden, als sie endlich da war, funktionierte sie nicht mehr. Also wurde mit einem NICHT leuchtenden Stern gespielt.Madame Gribbelin hatte Schuhe mit hohen Absätzen an, was für sie natürlich ungewohnt war. Ihr Gang war dadurch etwas wackelig, was Mitspieler und Zuschauer dann in Heiterkeit versetzte. Bei dieser Weihnachtsfeier merkten wir, dass die kleinen Zuschauer doch relativ laut waren, so dass es schwer wurde, weiter hinten etwas zu verstehen. Erwachsene Zuschauer fragten uns, ob wir die Aufführung nicht noch einmal wiederholen könnten. Seitdem spielen wir samstags und sonntags. Außerdem reichte der Platz im Saal nicht mehr aus und wir mussten im nächsten Jahr ins Sportheim ziehen. Die zweite Aufführung dieses Stückes, am 2. Weihnachtstag, klappte prima und wir haben den Erfolg hinterher noch ordentlich gefeiert. Da die finanziellen Mittel für die Ausgestaltung der Aufführung nicht ausreichte, gab es von diesem Jahr an ein SPENDENHÄUSCHEN. Inhaltsangabe: Einige Jungen kommen auf den Gedanken, gegen Entgelt ein paar Dumme durch ein Ofenrohr den Weihnachtsstern sehen zu lassen. Mit Fräulein Zizibee gelingt ihnen das sofort. Bei Madame Gribbelin ist es schon schwieriger. Der letzte Kunde stellt sich dann als Direktor der Sternwarte heraus, der aber Spaß versteht. Da nun aber mit dem eingenommenen Geld dem alten Artisten Ziegelmeier eine Weihnachtsfreude gemacht werden soll, zahlt der zunächst mißtrauische Wachtmeister Schnurr sogar noch aus eigener Tasche fünf Mark dazu.
nach oben Engeleins Erdenfahrt 1981Dieses war das erste Mal, dass wir im Sportheim spielten. Es gab sogar drei Aufführungen in diesem Jahr: wie üblich, samstags und sonntags, und von nun an auch am Mittwoch vorher, für die Senioren. Inhaltsangabe:
Nußknacker und Schachtelteufel 1982Dem Spielzeugmacher "Brett vorm Kopf" vom Waldrand sind in der Nacht ein Nußknacker, Hampelmann und Hampelfrau und ein Schachtelteufel ausgerissen. Das Bühnenbild zeigt ein Klassenzimmer. Zwischen den Schülern sitzen die Spielzeugfiguren.
Ein Pfund Abenteuer für Onkel Theobald 1982In diesem Jahr waren wir gezwungen, zwei Stücke zu spielen. Weil der Andrang der Kinder so groß war, um alle in einem Stück unterzubringen. Auch altersmäßig wurde es schwierig, die Rollen in EINEM Stück richtig zu besetzen. Wir suchten für die Älteren das Spiel "Ein Pfund Abenteuer für Onkel Theobald" aus und die Kleinen spielten "Nußknacker und Schachtelteufel".
Schneewittchen 1983
...... (Fortsetzung folgt)
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