Fröhliches Fest mit vielen Gästen

In Walle hat Reiner „der Vielseitige“ die Macht ergriffen


Eine neue Regierung unter König „Reiner der Vielseitige“ (Wilke), hat nun in Walle die Macht ergriffen. Das Schützenvolk jubelte ihm zu und allerseits hofft man auf ein gutes Regierungsjahr. Denn König Reiner ist in Walle kein Unbekannter und hat schon in den Jahren 1975 und 1980 regiert und viel Geschick bewiesen.

Der scheidende König „Sieghardt der farbenfrohe Schützenmeister“ (Cordes), hätte gut und gerne noch ein weiteres Jahr regiert, doch die Untertanen hatten es ihm verübelt, dass er seinen Regierungssitz nach Eversen verlegt hatte. Besonders die Bittsteller klagten über den weiten Weg, zumal sie in regenarmen Jahren stets Sand in die Schuhe bekamen.

Sang- und klanglos wollte sich der alte König aber nicht von den Regierungsgeschäften zurückziehen, ein großes Fest sollte es geben und hatte deshalb zu einem Bankett eingeladen. Er hatte auch dem Drängen des Kronrates, das Fest in Walle zu feiern, nachgegeben.

Viele Gäste aus nah und fern waren zum Königsmahl gekommen. Stellvertretend für alle seien Bürgermeister Lothar Hinsch, Gemeindedirektor Karl-Gustav Linde, der stellvertretende Kommandant des NATO-Übungsplatzes, Hope, und der Vorsteher der Neustadt-Altenhäusener Schützengesellschaft, Detlef Doering, genannt.

 

1990_gruppe

 

 

Nach der Begrüßung der alten Majestäten, der geladenen Gäste und des gesamten Schützenvolkes durch den Waller Vereinsvorsitzenden Hermann Hemme, überbrachte die stellvertretende Kreisdamenleiterin Rosemarie Röpke die Grüße des Kreisschützenverbandes und streifte besonders die Aufgaben der Damenschießgruppen, die neben ihrer sportlichen Tätigkeit auch ganz wesentlich zum gesellschaftlichen Leben in ihren Gemeinden beitragen. Sie freute sich, an diesem Tage auch mehrere Mitglieder für ihre ehrenamtliche Tätigkeit und langjährige Mitgliedschaft im Niedersächsischen Sportschützenverband und im Deutschen Schützenbund Dank und Anerkennung aussprechen zu können.

So konnte Karl-Heinz Tanke die Ehrennadel in Silber des Niedersächsischen Sportschützenverbandes entgegennehmen. Mit der Ehrennadel in Bronze des Kreisschützenverbandes wurden Marianne Tanke, Wolf-Dieter Scholke, Oliver Lücke und Manfred Schramm ausgezeichnet.

Für die 40jährige Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund wurde Ehrenkommandeur Paul Wilke mit der Verdienstnadel in Gold geehrt. Für die 25jährige Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund konnten Rolf Lehne, Peter Harder, Hartmut Bartholomäus, Hermann Bartels und Reiner Wilke mit der Ehrennadel in Silber geehrt werden. Den obligaten Becher des Kreisschützenverbandes überreichte Rosemarie Röpke dem Vorsitzenden des Waller Schützenvereins zur weiteren Verwendung.

Nun kam es zur Vergabe der von den ehemaligen Königen und Damenbesten gestifteten Pokale, die tags vorher ausgeschossen wurden. Den Pokal der Könige hatte Henry Helms errungen. Hans-Wilhelm Bartels konnte den Pokal der Schwarzen Könige entgegennehmen und Eva Tanke wurde der Pokal der Damenbesten überreicht.

Frisch gestärkt und froh gestimmt zogen nun die Schützen und Gäste zum Scheibenstand hinaus. Denn bis 18:00 Uhr, so ist es Brauch, muss ein neuer König „zur Stelle“ sein. An Bewerbern war kein Mangel, 60 Schützen machten sich Hoffnungen, aber nur vier hatten je 30 Ring auf die Scheibe bekommen. Beim Stechen ging Reiner Wilke als Sieger hervor. Die niedrigste Ringzahl (5) und somit die Schwarze Königswürde hatte Günter Tanke „der Heideimker“ erzielen können. Damenbeste wurde Marlis Tanke und erster Minister Werner Lücke. Zweiter Minister Hinrich Tanke. Jugendbester Michael Boese, Kinderkönig Michael Hellmann, Kinderkönigin Stefanie Höltershinken. Vogelkönig Phillip Gaedke. Das Waller Königshaus ist somit wieder vollzählig. Bis 12:00 Uhr des folgenden Tages blieben die alten Regenten noch im Amt, um die Regierungsübergabe vorbereiten zu können.

König „Reiner der Vielseitige“ residiert in der Heckenstraße, wo schon einige ehemalige Majestäten im Ruhestand leben. Die Proklamation fand im königlichen Hofgarten statt und gestaltete sich zu einem Volksfest.

Vier Königsscheiben schmücken nun den Hausgiebel, darunter die Jugendkönigsscheibe seines Sohnes. Mit der Abgabe seiner Regierungserklärung möchte sich König Reiner noch etwas Zeit lassen.